Das Thema Reichweite ist bei einem E-Mountainbike (und E-Bikes generell) eines der wichtigsten überhaupt. Schon beim Kauf kommst du das erste Mal mit diesem Thema in Kontakt. Denn abhängig vom verbauten Akku und dem Motor kann ein E-Mountainbike eine größere oder kleinere Reichweite besitzen. Es gibt allerdings einige Tipps und Tricks, mit der du die Reichweite beim Ebiken auch selbst beeinflussen kannst. Wir gehen nachfolgend auch darauf ein, wie du aus dem Akku das Bestmögliche herausholst und wie du optimal den Akku lädst um ihm die volle Leistung zu entlocken.
Auf die Reichweite eines E-Mountainbikes haben unheimlich viele Faktoren Einfluss. Generell ist es so, dass ein E-Bike umso weiter kommt, je höher die Wattstunden-Zahl der Batterie ist. Somit kommt ein E-MTB mit einem großen Akku weiter als ein Mountainbike mit einem kleineren. Trotzdem bedeutet dies noch lange nicht, dass alle E-Mountainbikes mit der gleichen Akkuleistung auch die gleiche Reichweite besitzen. Denn es gibt noch viele weitere Faktoren, die ebenfalls eine große Rolle spielen, so zum Beispiel:
Wie weit du mit dem E-Bike kommst, kannst du demnach teilweise selbst beeinflussen. Es gibt aber genauso auch Faktoren, auf die du keinen Einfluss hast. Diese sind:
Auch wenn die Akkus der E-Mountainbikes in den letzten Jahren immer besser und immer leistungsfähiger geworden sind, ist irgendwann einmal Schluss und der Akku ist leer. Der Vorteil: ein E-Mountainbike lässt sich auch ohne Motor-Unterstützung bewegen. Ebenfalls besser geworden ist auch die Elektronik für die Motorsteuerung, auch diese hat durch ihre bessere Effizienz einen positiven Einfluss auf eine längere Reichweite. Ein weiterer Faktor, der ebenfalls auf die Reichweite Einfluss hat, ist die gewählte Motorenvariante. Denn es gibt verschiedene Motoren, die einmal mehr oder weniger energieeffizient sind, wie zum Beispiel ein Mittelmotor oder ein Narbenmotor.
Generell gilt, dass die Reichweite mit einer Akkuladung umso länger wird, je weniger Motor Unterstützung gewählt wird und je niedriger die Trittfrequenz ist. Die Kapazität des verbauten Akkus entscheidet ebenfalls darüber, wie weit du mit deinem Mountainbike kommst. Bei E-Mountainbikes werden Lithium Ionen Akkus eingesetzt, denn diese besitzen keinen Memory Effekt und arbeiten sehr zuverlässig. Auch die Selbstentladung ist bei dieser Akku Art nur sehr gering. In der Regel werden bei E-Mountainbikes Batterien verbaut, die eine Kapazität von 8 Ah bis 10 Ah besitzen.
Eine normale Fahrweise vorausgesetzt, kannst du mit solch einem Akku bis zu 100 km fahren. Allerdings schrumpft die Reichweite zum Beispiel im Winter bei kalten Temperaturen oder sogar bei Minusgraden. Hier findest du übrigens einige Tipps für das Mountainbiken im Winter. Manchmal kannst du beim Kauf aber auch gegen Aufpreis einen Akku mit größerer Kapazität erwerben. Unter Umständen kann es dann sein, dass du in Verbindung mit einer niedrigen Unterstützungsstufe und dann, wenn alle weiteren Faktoren ebenfalls passen, sogar Reichweiten von 200 km erreichst. Diese höhere Reichweite treibt allerdings auch den Kaufpreis um mehrere 100 € in die Höhe. Daher ist es unter Umständen auch eine Frage des Geldbeutels, wie viel Reichweite ein Akku hat.
Wenn du den Herstellerangaben nicht traust und lieber selbst berechnen möchtest, wie lange dein Akku reicht, kannst du dies mit einer Faustformel leicht prüfen. Hierfür benötigst du die Nennkapazität des Akkus in Wattstunden und die Volt Zahl. Die Formel hierfür lautet:
Wenn du somit einen 10 Ah Akku mit 48 V hast, rechnest du 10 x 48 = 480 Wh. Da die Hersteller die Reichweite unter Laborbedingungen ermitteln, die du niemals erreichen kannst, musst du ungefähr 10 % davon abziehen, sodass deine tatsächlichen Wattstunden nur noch 432 sind. Pro Kilometer auf gerader und ebener Fläche benötigst du etwa eine Energie von 10 Wh. Das bedeutet, dass du mit solch einem Akku etwa 43 km fahren kannst – bei optimalen Bedingungen.
Nur wenn du den Akku richtig lädst und ihn optimal behandelt, kannst du aus ihm die beste Reichweite herausholen. Denn ältere Akkus verlieren an Leistung und dadurch sinkt natürlich auch die mögliche Reichweite. Die Ladezeit, die der Akku benötigt, um zu 100 % geladen zu sein, hängt nicht nur von der Akkuqualität ab und von der Kapazität der Batterie, sondern auch vom Ladegerät. Daher kann ein Akku bereits in 2 Stunden vollständig geladen sein, es kann aber genauso gut auch 8 Stunden dauern.
Einige Hersteller bieten inzwischen auch spezielle Schnelllade-Geräte an. Diese sind allerdings aufpreispflichtig und gehören in der Regel nicht zum Lieferumfang. Moderne Akkus können rund 1000 Mal aufgeladen werden. Nach etwa 500 Ladungen verlieren die meisten Akkus nach und nach ihre Leistungsfähigkeit und somit sinkt die Reichweite. Dadurch liefert ein älterer Akku deutlich weniger Reichweite als ein neuer. Die Reichweite kann bis auf die Hälfte bei älteren Akkus sinken.
Wer eine längere Reichweite erzielen möchte, als der Akku hergibt oder sein E-Mountainbike fahren möchte, obwohl der Erstakku gerade an der Ladestation hängt, muss sich einen Zweitakku anschaffen. Manchmal ist solch ein Ersatzakku auch bereits im Kaufpreis von einem E-Mountainbike enthalten. Dabei solltest du allerdings darauf achten, ob beide Akkus auch die gleiche Kapazität besitzen. Denn manchmal handelt es sich bei dem Ersatzakku um eine abgespeckte Variante.
Auch qualitativ weniger hochwertigen Akkus besitzen eine kürzere Reichweite als ein Marken Akku. Eine Alternative zu einem Ersatzakku ist ein sogenannter Range Extender, dem wir uns mit einem extra Beitrag hier widmen. Damit der zweite Akku sich lohnt, musst du ihn effektiv nutzen, denn ein nicht genutzter Akku verliert schnell an Kapazität. Aus dem Grund solltest du dich nur dann für einen Kauf entscheiden, wenn du den Zweitakku auch tatsächlich benötigst. Durch eine längere Lagerung verliert der Akku pro Jahr an Kapazität – das kann bis zu 15 % der Leistung sein. Der Grund dafür liegt darin, wie der Akku arbeitet, nämlich mit Lithium Ionen. Der Pluspol Oxid wird bei jedem Ladevorgang und beim Entladen der Minuspol. Die dabei entstehenden Nebenprodukte haben ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Speicherfähigkeit. Dieser Verlust tritt selbst bei optimaler Lagerung ein.
Studien haben ergeben, dass ein Aufladen nicht über achtzig Prozent und ein Entladen nicht unter zwanzig Prozent die Lebensdauer eines Akkus verdoppeln kann. Daher solltest du dafür sorgen, dass dein Akku weder ganz voll, noch ganz leer ist. Es hat sich bewährt einen Akku einmal im Jahr komplett leer zu fahren und anschließend zu 100 % aufzuladen, dadurch kann sich der Akku neu kalibrieren. Wenn du den Akku länger lagerst, denke daran, dass sich der Akku selbst entlädt. Dadurch kann es zum Beispiel im Winter sein, dass der Akku auch komplett entladen ist. Daher empfehlen wir dir den Akku nach spätestens zwei Monaten zu überprüfen. Liegt die Kapazität unterhalb von 40 %, solltest du den Akku bis auf 80 % aufladen. Es gibt zudem einige weitere Tipps, die dafür sorgen, dass dein E-Mountainbike Akku möglichst lange lebt und somit eine hohe Reichweite besitzt:
Es gibt mehrere Tipps, die die Reichweite eines E-Mountainbikes erhöhen können. So ist die Wahl der richtigen Trittfrequenz elementar, da diese dafür sorgt, dass der Motor besonders effizient arbeiten kann. Je nach Motor unterschieden sich diese Werte etwas, grundsätzlich sind aber 60-80 Umdrehungen pro Minute der Idealbereich, in dem die Motoren am besten arbeiten. Außerdem sollte der Kraftaufwand am Pedal so niedrig wie möglich gehalten werden, indem ein möglichst niedriger Gang gewählt wird. Bei einer Abfahrt oder einer ebenen Strecke ist es hilfreich, die Motor-Unterstützung aus- oder in die niedrigste Stufe zu schalten oder zumindest eine hohe Trittfrequenz zu nutzen.
Negativ auf die Reichweite wirken sich häufiges Halten und Anfahren aus. Fährst du hingegen vorausschauend, dann hast du einen niedrigeren Energiebedarf. Auch der richtige Druck in den Reifen spart Energie ein, auch wenn die Auswirkung relativ überschaubar ist.